Hafer

Voll verschleimt

Ich geb’s zu: Meine ersten Erfahrungen mit Porridge besiegelten nicht gerade unsere heute unverbrüchliche Freundschaft. Es muss so um 1985 herum gewesen sein – die Frauenzeitschriften nötigten uns moralisch gefühlt jede Woche zu einer anderen Turbo-Diät und damals war der letzte Schrei „Low Fat“ und Kohlenhydrate satt. In einem dieser Diätprogramme gab’s ein – so wurde es angepriesen – Porridge-Originalrezept, gekocht aus Haferflocken und Wasser, mit einem Klecks Pflaumenmus obendrauf.  Geschmacklich gewöhnungsbedürftig, die Konsistenz breiig und das Topping leider auch typisch britisch. Ich habe es damals nur einmal nachgekocht und dann 30 Jahre lang nicht mehr. Hatte ich erwähnt, dass das Diätprogramm scheiterte? Es lag im Übrigen nicht nur am Porridge …

Ein Getreide kommt wieder zu alten Ehren

Es musste erst der heutige Haferhype und meine Laufbegeisterung kommen, damit ich mich wieder an das Getreide heranwagte. Vor einer langen Laufeinheit ist einfach herrlich sättigend und belastet den Magen nicht, denn das sanfte Köcheln entzaubert dem Getreide seinen besänftigenden Schleim, der sich schützend auf die Magenschleimhaut legt. Auch sonst ist es (nicht nur) für Sportler mit 13% Eiweißanteil, vielen essenziellen Aminosäuren und Ballaststoffen sowie Mineralien ein echter Energiebringer.

Hafer war der deutschen Glückseligkeit

Doch warum erst von den Briten inspirieren lassen, wenn doch der Hafer im Mittelalter der Deutschen liebste Speise war, bis der im 18. Jahrhundert von der Kartoffel vom lukullischen Thron geschubst wurde? Wir kehren eigentlich nur zurück zu unseren Gaumen-Wurzeln, wenn wir uns wieder in unseren alten Haferkumpel verlieben.  In der Tat habe ich einige Abwandlungen später das für mich perfekte Läuferporridge kreiert, das auf einen höheren Eiweißanteil kommt und damit noch einmal länger sättigt.

Meine Haferlieblinge

Porridge

Porridge mit Nüssen und Topping

Pancakes

Pancakes mit Skyr und Beeren

Overnight Oats

Overnight Oats mit Lavendel-Pfirsich


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